In manchen Vorstellungsgesprächen stellen die Interviewer vermeintlich konkrete Arbeitsalltagssituationen vor und fragen den
Bewerber nach seiner Handlung in diesem Zusammenhang. Beispiel: Sie haben jede Menge Aufgaben dringend zu erledigen, gleichzeitig fragt ein Kollege Sie etwas, damit er seine Aufgabe fortführen
kann. Die Unterstützung des Kollegen kostet Sie etwas Zeit jedoch keine Mühe.
Was passiert beim Bewerber?
Eine hypothetische, vielleicht noch nie erlebte Situation soll mit mit dem eigenen Verhalten verknüpft werden.
Der Bewerber kann sich hier die Frage stellen: Welches ist das gewünschte Verhalten?
Dementsprechend kann/wird er antworten ggf. unabhängig davon was er wirklich tun würde. Genau dieses Verhalten wird dann kommuniziert. Authentizität als wichtiges Merkmal ist allmählich in der Wirtschaft angekommen, dennoch wurde ggf. dann seitens des Interviewers eine Nicht-Passung attestiert. Letztendlich: hypothetische Fragen ermöglichen hypothetische Antworten. Wer möchte da eine Wahrscheinlichkeitsrechnung zur realen Umsetzung anstellen?
Ein Unternehmen, welches Teamarbeit schätzt, würde eher eine Aussage: "Ich unterstütze den Kollegen" bevorzugen, um insgesamt das Unternehmen voranzubringen.
Ein Unternehmen, welches individuelle Leistungsorientierung schätzt, würde eher eine Aussage: "Ich konzentriere mich auf meine Aufgaben und vertröste den Kollegen auf später" bevorzugen.
Hypothetische Fragen führen zu hypothetischen Antworten.
Was kann der Bewerber nun tun?
Um später den angenommenen Erwartungen des Unternehmens nicht völlig zu widersprechen, empfiehlt sich ein reales Bild des eigenen Handelns zu beschreiben. Damit dies realistisch wirkt, ist ein konkretes Beispiel aus dem beruflichen Alltag sinnvoll.
Beispiel: "Die Situation, die sie eben beschrieben, kenne ich auch aus meiner aktuellen/letzten Position/ das habe ich vor kurzem wieder einmal erlebt. Ich habe dann .../ bin dann so ... vorgegangen"
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